08 Januar 2022

Oliver Ernst - Diese Art von Glück

Klappentext:

"Matt ist 23 Jahre alt, Kneipenwirt - und schwul.

Er wäre gerne stolz auf seine Beziehungen, auf sein Leben. Er würde sich gerne nicht dafür schämen, dass seine Definition von Glück anders ist. Er hätte gerne das Gefühl, sein Glück sei trotzdem etwas wert. Sein Leben sei etwas wert.

Matt wäre gerne diese Art von glücklich. Aber er ist es nicht.

Ein Roman darüber, dass du keine Hoffnung siehst, wenn sie dir niemand zeigt."

Inhalt:

Matt trifft seine erste große Liebe Josh wieder - doch Josh erinnert sich nicht mehr an Matt. So lernen sie sich zum zweiten Mal zum ersten Mal kennen... nur tragen sie heute dunkle Geheimnisse mit sich rum. Ist in den letzten Jahren zu viel passiert, um einfach an damals anzuknüpfen?

"Diese Art von Glück" ist eine schwule Liebesgeschichte, die die Themen Depression, Sucht und Diskriminierung aufgreift.

"Dieser Roman ist von meinen eigenen Erfahrungen mit Homophobie und Diskriminierung inspiriert so wie von meiner eigenen Krankengeschichte: Ich bin bisexuell und habe selber viele Jahre an starken Depressionen gelitten. Ich habe die Hoffnung, dass dieses Buch jemanden hilft - als Außenstehender mehr über diese Themen zu lernen oder als Betroffener zu sehen, dass du nicht alleine bist." - Oliver Ernst (Autor)

Ihr könnt das Buch hier erwerben: Amazon

Mein Leseeindruck …

Ein Lesehighlight 2020, das mich schonungslos überrollt hat!

Keine leichte Kost aber hammermäßig erzählt!

Auf Instagram bin ich über den Autor gestolpert und musste sofort bei Amazon nachsehen, was er so auf Lager hat. Somit bin ich diesem Schatz über den weggelaufen. Was für eine gute Entscheidung. Vielleicht nicht für jeden, denn die Story hat es in sich. Man braucht Geduld und Nerven. Sie greift einige Themen auf, die viel zu wenig Beachtung bekommen.

Man sollte das Buch auch nur lesen, wenn man Tiefe, Frust, Angst und Schatten erträgt. Selbstverständlich beinhaltet dieses Buch auch eine tiefe Liebe, aber es ist alles andere als locker - flockig für Matt und Josh, bis sie diese leben können.

Aber nun zu der Geschichte und wie es Oliver Ernst geschafft hat, mich abzuholen.

Ganz zu Beginn hatte ich leichte Schwierigkeiten, mich auf den Schreibstil einzulassen, da ich erst den Faden, die Tiefe und Bedeutung der Story erfassen musste. Aber dann …

Es beginnt so zögerlich, als würde der Autor einen Harfen-Rahmen (Metapher für mein Inneres) berühren, abtasten, ob er eine Chance hat, zu dem Leser durchzudringen. Dann gleitet er probehalber über die empfindsamen Seiten und hat sofort einen Draht zu mir. Ich hatte recht bald das Gefühl, dass es intensiv wird und so war es.

Fu.., er hat so einen Hammer-Schreibstil, dass man Matts Emotionen echt erlebt, nicht liest, sondern fühlt. Man kann diesen Zwiespalt zwischen gut & schlecht, Licht & Schatten, Schmerz & Liebe fast greifen. Ich liebe sowas.

Es hat einen mürbe gemacht, weil man alles intensiv miterlebt und hilflos zusehen muss. Ich war zwischendurch sogar überzeugt, das Josh für Matt nicht gut ist, aber dann doch wieder der Anker sein muss.

Keine leichte Kost, aber der Autor hat die Themen und Gefühle einmalig transportiert. Hut ab für sein Können, dieses Buch so real zu gestalten, dass man mittendrin ist und mit jeder Faser spürt, was Matt fühlt und auch seine Gedanken nachvollziehen kann.

Auch Josh war nachvollziehbar, mein Fokus lag dennoch mehr auf Matt. Ich bekam einmal sogar so einen Schreck, dass ich für einen Moment nicht wusste, wie es nach der Erkenntnis weitergehen sollte. Tja, da half nur weiterlesen und am Ende lächelnd das Buch schließen.

Also ich bin echt begeistert. Wie gesagt, nix für Sonnenschein und Glitzer, aber es zahlt sich aus, mal auf andere Seiten eines Lebens zu blicken und deren Ernst kennenzulernen.

Klare Leseempfehlung.

Mein Fazit: 5 Würmchen


 


 

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