25 Juni 2022

Interview mit Alec Xander

Bildquelle: Andreas Carjell  / pixelio.de

 

 Interview mit Alec Xander
 

Es klingelt … es klingelt erneut ... *Angel guckt auf die Uhr*

Angel: Na, der Mann ist pünktlich, dass gefällt mir. *lächelt*

Wildes Hämmern am Tor ertönt. Verwundert flitzt Angel zum Tor, öffnet einem etwas panisch dreinblickenden Alec, der an ihr vorbeistürmt.

Alec: Da draußen ist ein Dinosaurier!

Angel guckt verwundert aus dem Tor, erblickt Samson, ihren Burgdrachen, der seinen massigen Kopf dem Eingang entgegenstreckt und schmunzelt. Sie blickt Samson liebevoll an, wirft ihm einen Luftkuss zu und funkelt ihn dann gespielt böse an. „Du sollst meine Gäste nicht so erschrecken. Nicht jeder bringt Schokobons für dich mit, wenn er zu besuch kommt.“ *Samson schnaubt empört, zieht sich zurück*

*Angel schließt das Tor, dreht sich zu Alec, reicht ihm die Hand*

Angel: Hallöchen erstmal. Alec ich freue mich, dass du mir dein Interesse an meinem Schlösschen und an einem lockeren Interview bekundet hast. Dass dich Samson erschreckt hat, tut mir sehr leid. Ich habe echt vergessen, dich auf meinen Süßen vorzubereiten. *grinst entschuldigend*

Meine kleine Naschkatze vergisst immer gerne, dass sein neugieriger und um Süßes bettelnder Blick auf Fremde wirkt, wie -ich will dir fressen. Aber er tut einem nichts, solange meinem Schlösschen keine Gefahr droht. Wo möchtest du denn das Interview abhalten? Ich kann dir meine Kuschelecke des Regenbogens anbieten oder wir setzen uns draußen an den Pool?

Alec: *hat ein fettes Grinsen im Gesicht und reißt sich die Klamotten vom Leib*. Pool.

Angel: Na dann los. Raus in den Garten, der Pool ist nicht zu übersehen. *folgt ihm und geht zur Gartenliege mit dicker – wie soll es anders sein – regenbogenfarbener Auflage*

Bevor ich mich setze, verrate mir, mit welchem Häppchen und Getränk ich dir Gutes tun kann, um dir wieder Farbe ins Gesicht zu zaubern. Du darfst frei wählen und bekommst es.

Alec: Wasser mit Kohlensäure. Ja, langweilig, aber ich trinke keinen Alk.

Angel: *wackelt mit dem Näschen und alles materialisiert sich vor Alec* Bitte schön, greif zu, nur keine Scheu. Ich sorge für Nachschub, sobald du ihn brauchst. *nimmt ebenfalls Platz*

So, zum warm werden und um dich wieder zu entspannen, erzähl mir und den Lesern etwas über dich. Schildere uns, was in deinem Leben so abgeht. Hobbys, Sachen, die du liebst oder hasst. Gibt es Tiere in deinem Leben? Was machst du in deiner Freizeit? Hast du Träume, Lieblingsorte usw.

Kurze Info vorab: Es soll lässig und locker werden. Egal wie lang oder kurz deine Antworten ausfallen, alles ist erlaubt und nichts muss. Für sämtliche Fragen gilt, du bestimmst, was du uns alles mitteilen möchtest.

Alec: Vielleicht nehme ich doch eine Pepsi Max Lemon. Die hat Koffein. Ich befürchte, ich brauche das. :-)

Also, ich bin Ich und du bist du. Was logisch ist, weil, ne? *lach* Mein Name ist Alec Xander und ich bin ein Künstler und das in vielerlei Hinsicht. Überlebungskünstler trifft es ziemlich genau. Ich schreibe, zeichne ab und zu, beschäftige mich mit Bildbearbeitung, Fotografie … puh. Eigentlich mache ich viel zu viel und davon dann zu wenig. Tiere gibt es keine in meinem Leben. Ich hatte mal einen Kater, aber nach dessen Tot, wollte ich keine Tiere bzw. Katzen mehr haben. Es hätte sich für mich falsch angefühlt – wie ein Ersatz und das wollte ich keiner Katze dieser Welt antun. Niemand kann ihn ersetzen. *seufz* Ähm … Träume? Na klar. Mein größter Traum ist eine Beziehung zu … Moment, ich muss mal eben zählen … Chris Wood, Misha Collins, Jean-Luc Bilodeau, Joe Jonas, Chad Michael Murray, Zac Efron, … Eine Beziehung mit gaaaaanz vielen Männern. ^^ Einer reicht definitiv nicht mehr aus. So viel Liebe und Sex kann eine Person gar nicht geben, wie ich brauche. Ich würde ihn regelrecht leersaugen – also nicht so, wie es jetzt rüberkam. Leersaugen im Sinne von leersaugen halt … ahhhhhh *beschämt hält Alec sich die Hände vors Gesicht und geht unter*

Angel: Ich habe dich gefühlt vor Jahren auf Facebook entdeckt und bin auf Amazon stöbern gegangen, ob eines deiner Werke mich locken kann. Hat es, aber dazu kommen wir etwas später. Gut, dann mal zu meinen Fragen.

 

1) Angel: Erzähl uns doch mal, wie es überhaupt dazu kam, dass du mit dem Schreiben begonnen hast?

Alec: Wie es begonnen hat? Gute Frage. Ich erinnere mich, dass ich so mit neun oder zehn an der Schreibmaschine unserer Nachbarn saß oder war das meine? Hatte ich eine Schreibmaschine als Kind oder gehörte sie meiner Mutter? Ähm … wie auch immer. Ich fing an, Geschichten über die Power Rangers zu schreiben. Die Phase ging ein paar Monate, danach zeichnete ich über Jahre hinweg. Meine erste richtige Geschichte verfasste ich 2002, nachdem ich Eiskalte Engel gesehen hatte. 2003 war die Fantasy-Geschichte dann fertig und ich gab sie meiner damaligen besten Freundin zu lesen. Die war hin und weg.

 

2) Angel: Was waren dein Beginn und dein erstes Buch? Worum geht es darin?

Alec: Mein erstes publiziertes Buch bewerbe ich aus diversen Gründen nicht mehr. Ich kann dir aber gern von dem zweiten erzählen. Das Buch heißt People Always Leave und erschien nach dem Verlagswechsel 2012 bei HomoLittera. In der Geschichte geht es um Nathan, der unter Herzproblemen leidet, die psychischer Natur sind. Er hat eine Herzneurose entwickelt und leidet unter Panikattacken. Da ich selbst eine Zeit lang unter ähnlichen Beschwerden litt, war es für mich leicht, darüber zu schreiben.

 

3) Angel: Bist du genrefest, wenn ja in welchem? Wenn nicht, in welchen Genres kann man Werke von dir finden?

Alec: Als Schwuler schreibe ich natürlich vorwiegend Bücher, in denen die Charaktere ebenfalls schwul sind. Sicherlich habe ich auch Bücher, wo die Sexualität gar keine Rolle spielt oder der Hauptcharakter eine Frau ist. Criminal z.B. Lucy hatte sich mir echt aufgedrängt. Die kam in meinen Kopf und machte voll Terror. Die Nebencharaktere sind aber zum Großteil schwul oder trans.

Ich schreibe aber auch Horror-Geschichten unter einem anderen Namen, den ich an dieser Stelle jedoch nicht verraten werde. Ich hatte mal ein Horror-Buch, Dragor hieß es, als Alec Xander publiziert, und die wenigsten Leser aus dem Gay-Genre konnten damit etwas anfangen. So beschloss ich unter Xander nur noch normale Romane, Erotik oder demnächst auch Fantasy zu veröffentlichen.

 

4) Angel: Würdest du gerne mal was Neues probieren? Wenn ja, was?

Alec: Es gibt bestimmt einige Gerichte, die ich gern mal kosten würde. *lach* Ich habe viele Pläne und Ideen. Lass dich überraschen.

 

5) Angel: Vor Kurzem hast du dein erstes Hörbuch herausgebracht. Ich besitze es zwar schon, habe es aber noch nicht gehört. Erzähl uns doch bitte, wie es dazu kam. Warum hast du dich für Oliver entschieden? Wo kann man dieses Hörbuch überall erwerben?

Alec: Ich habe mich für Oliver entschieden, weil es eine recht kurze Geschichte ist. Ich wollte nicht gleich zu Beginn einen fetten Schinken einsprechen, weil ich mich in der Welt der Hörbücher noch nicht wirklich auskenne und erst mal schauen wollte, wie das so abläuft und ankommt. Dass die Erotikgeschichte sich an schwule Männer richtet, sollte jeder nicht-schwulen Person vorab bewusst sein. Alec stöhnt nämlich und nimmt versaute Wörter in den Mund. Also, Leute: Nicht hinterher beschweren. Ich habe euch vorgewarnt. *Alec grinst frech*

Aber (!) Oliver aufzunehmen, war zwar ne Menge Arbeit, besonders das Zusammenschneiden, aber es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht mich als Oliver auszugeben. Die passende Stimme zu finden, dauerte etwas, aber ich bin mit meiner Wahl recht zufrieden.

  

 Die Arbeit war hart. Ich glaub … zwei Wochen hatte ich gebraucht. In der ersten Woche war alles nur ein „Test“ und in der zweiten dann noch einmal einsprechen und zusammenschneiden … Es ist eine verdammt zeitaufwendige Arbeit. Schade, dass es immer noch Menschen gibt, die das Hörbuch einfach mal so auf illegale Seiten packen. In Streaming-Zeiten sollte das eigentlich der Vergangenheit angehören. Manche wissen halt überhaupt nicht, was man da für eine Arbeit reinsteckt, und dann kommt irgendein Vollidiot und meint, es kostenlos anbieten zu können. Aber zum Glück habe ich einen sehr guten Anwalt. Der hat mich letztes Jahr schon vertreten, als eine Autorin meinte, mein Buch Chaos auf Amazon melden zu müssen, weil ich angeblich gegen ihre Rechte verstoßen würde. Manche versuchen es halt immer wieder. Leute, ich sags gerne noch einmal: Mir ist es egal, wer über was schreibt. Ich bin hier keineswegs der Böse in der Geschichte. Ein paar Autoren / Autorinnen würden oder versuchen mich gerne als solchen darzustellen, aber das ist pure Einbildung, vielleicht auch ein bisschen Vernarrtheit. Kümmert euch einfach um eure Sachen und schaut nicht ständig auf das, was andere machen. So, das musste mal gesagt werden hier. :-)

 

6) Angel: Zu welcher Zeit schreibst du am liebsten und wo?

Alec: Abends, Nachts. Am liebsten, wenn es dunkel draußen ist und ich nichts außer meiner leisen Musik höre.

 

7) Angel: Hast du schon mal eine Story im Verlauf des Schreibens an die Wand gefahren und musstest von neuem beginnen?

Alec: Ja, Chaos *lach* 2007 geschrieben, 2015 umgeschrieben und wieder gegen die Wand geklatscht. 2017 dann komplett überarbeitet. Das Schreiben von Büchern kann man erlernen. Wenn ich an mein erstes Buch zurückdenke … Oh, Mann … Solche Sätze … Obendrein kam noch, dass ich in der Schule recht falsche Dinge gelernt hatte. Ein Beispiel?

ER GANG DEN GANG ENTLANG.

Also kurz zu meiner Schullaufbahn: Ich hätte nach der Grundschule eigentlich auf eine Realschule gehen sollen, da meine Mutter aber der Ansicht war, mir dort nicht helfen zu können, als ob sie es vorher getan hätte *Augenroll*, kam ich auf eine Gesamtschule. Dort begann ich wegen Mobbings an regelmäßig zu schwänzen. Folglich kam ich inmitten der 7. auf eine Hauptschule. Die Hauptschul-Story hatte ich auch in den Büchern Chaos und Breakaway verarbeitet. Die Lehrer und Schüler, die in den Geschichten vorkommen, gab es also wirklich. Schade nur, dass ich keinen Lucas an meiner Seite hatte. Aber immerhin hatte ich ab der 9. Klasse, die ich kaum besucht habe, eine beste Freundin, durch die ich viel Selbstbewusstsein gewonnen habe. Dafür werde ich ihr immer dankbar sein. *Alec erinnert sich zurück und hält sich lachend die Hände vors Gesicht* Das waren aber auch Zustände. Besseres Deutsch und Menschen mit etwas mehr Hirn, gab es dann noch zum Glück auf der Abendschule.

 

8) Angel: Liest du denn überhaupt selbst? Gibt es bestimmte Autoren und Genres, die du bevorzugst?

Alec: Ich weiß, dass die wenigsten Leser es verstehen können, aber ich lese kaum. Das erste Buch, dass ich bis zur Seite 72 geschafft habe, war Feuchtgebiete. Teufel, war das vielleicht langweilig. Die ersten Seiten gingen noch, aber dann … Noch schlimmer dieser Film … vergeudete Lebenszeit. Ich schaue lieber Filme. Zwar habe ich mehrfach versucht ein Buch zu lesen, aber ich habe sie allesamt abgebrochen. Ich erschaffe lieber Welten, anstatt mich in andere zu begeben.

 

9) Angel: Wenn du schreibst, verwurstest du in deinen Storys bewusst Themen bzw. Nachrichten für oder an die Menschen, die deine Bücher lesen? Wenn ja, welche zum Beispiel? In welchen Büchern würde man so spezielle Themen oder Nachrichten finden?

Alec: In fast jedem Roman verarbeite ich Erlebtes oder versuche etwas mitzuteilen. Auch gibt es versteckte Botschaften, die man aufgrund der Formatierung aber eher in gedruckten Büchern finden kann. Da ich mich mehr auf echte Themen konzentriere, anstatt nur halbe Pornos dahin zu klatschen, eckt man schon mal an. Craving zum Beispiel. Ich selbst bin Asperger-Autist und genau darum geht es auch in dem Buch. Menschen, die die Welt einfach anders wahrnehmen und oftmals auch anders denken. Von Gaybaiting halte ich zum Beispiel überhaupt nichts. Es gibt genügend Personen, die das Thema Gay als Einnahmequelle ausnutzen, obwohl sie überhaupt keinen echten Bezug zu Homosexuellen haben – auch wenn sie es tobend behaupten. Ein weiteres spezielles Thema wäre zum Beispiel die Prostitution in Criminal. Ich habe zum Beispiel einen Freund, der – trotz Partner – nebenbei als Escort arbeitet. Er blüht dabei richtig auf und macht es unglaublich gern. Was für Storys er mir schon erzählt hat, verrückt. Lucy aus dem Buch Criminal tickt ähnlich. Wenn jemand zum Beispiel der Ansicht ist, dass nur Leute, die Geldprobleme haben oder Personen, die dazu gezwungen werden, diesen Job ausüben, dann kann ich sagen: Nein, das stimmt nicht. Es gibt Menschen, die lieben diese „Arbeit“ und daran finde ich nichts Verwerfliches. Auch hat Oliver eine, für manche Menschen, einen ungewöhnlichen Job, worüber sich der ein oder andere mit Hirntoten Worten drüber lustig macht. Aber natürlich schreibe ich hin und wieder auch leichte Geschichten. Muss auch mal sein. :-)

 

10) Angel: Was motiviert dich zum Schreiben? Woher kommen die Ideen zu deinen Büchern und Charakteren?

Alec: Geschichten sind einfach plötzlich da. Ich kann mich nicht dagegen wehren. Sie kommen, wann und wie sie wollen. Manchmal nervt es, weil ich noch einen Stapel mit Geschichten in der Schublade habe. Natürlich recherchiere auch ich bei gewissen bzw bei heiklen Themen, versuch mich in die Köpfe anderer hineinzuversetzen. Warum fühlt er oder sie so? Als kleiner Aspi gar nicht so leicht. Charaktere haben meist die Gesichter meiner Lieblings-Schauspieler, Tänzer oder Sänger. Bastian in Chaos z.B hat für mich das Gesicht von dem schwulen Pornostar Johnny Rapid. ^^

 

11) Angel: Als ich damals bei Amazon gestöbert habe, war es der Klappentext von Trip To Your Heart: Der Weg zu deinem Herzen, der mir auf Anhieb gut gefallen hat. Da ich ein Fan von Lovestorys bin, hast du noch welche auf Lager?

Alec: Ach, Trip To Your Heart … Das Buch wollte ich damals gar nicht beenden. Ich wollte immer mehr und mehr und mehr schreiben. Eigentlich hätte es halb so lang sein können, aber ich konnte nicht aufhören. Und da ich Jean nicht Lebewohl sagen wollte, entschied ich noch mehr mit einzubauen. Zum Beispiel das Zimmer, in dem Steve schläft. Dieses Zimmer beziehungsweise dieses Haus gibt es wirklich. Mich hatte 2012 eine sehr nette Dame, eine Leserin, zu sich eingeladen. Sie war angenehm und fuhr mich zu einem Shooting nach Bad Segeberg. Dort lernte ich auch eine weitere Leserin kennen, mit der ich ein Jahr später ein lustiges Shooting machte. Auch der Camping-Platz war nicht ausgedacht. Ich hatte damals zusammen mit meinem Bruder, meiner Mom und deren Ex-Mann eine Woche auf einem Campingplatz verbracht und es war genau so langweilig. Leider hatte ich nicht auf die geile Party gehen dürfen. Vielleicht hätte ich da ja meinen Jean getroffen … *grübel*

Ob ich noch andere Lovestorys habe? Ja, die habe ich tatsächlich. Sie sind vom Stil her nicht wie Chaos. Frühere Arbeiten von mir lesen sich oftmals völlig anders, was aber daran liegt, dass man sich weiterentwickelt. So viel dazu. Ähm … *lach* GayRomeo, Fantasy, Jeremy (Vor dem Abschied), Breakaway … Oh, und Funhouse! Funhouse finde ich echt geil. Auf dem Cover sieht man zwei Männer und eine Frau. Ich schätze die Frau schreckt viele Leser aus dem Gay-Genre ab, aber sie ist ein lustiger Neben-Charakter. Die beiden Schwulen sind Daniel und Björn. Hach, waren das noch Zeiten. Der Ort existiert übrigens wirklich. Ich war in der 4. Klasse dort. Ansonsten gebe es da noch „3.“ Die Geschichte ist in drei kurzen Bänden erschienen.

Eigentlich hatten Nat und ich weitere Teile geplant, aber Amazon machte uns einen Strich durch die Rechnung. „3“ kam nämlich zu der Zeit raus, als Amazon auf „gelesene Seiten“ umstieg und man unverhofft bis zu 90 % weniger Einnahmen hatte. Die Arbeit lohnte sich einfach nicht mehr, was ich sehr schade fand.

 

12) Angel: Eines meiner Jahreshighlights 2021 war ja WENN DIE SEELE WEINT: Broken Souls. Ich fand das Thema sehr gut und sehr intensiv. Es ist leider in der heutigen Zeit noch ein gewagtes, aber dennoch reales Thema. Wie kam es dazu, dass du dich für zwei Brüder entschieden hast?

Alec: Broken Souls beziehungsweise Chaos hatte ich 2007 zum ersten Mal verfasst. Ich war so vernarrt in Justin Timberlake, der hatte mich dazu inspiriert. Die Thematik mag für den ein oder anderen gewagt sein, aber es kommt drauf an, was man draus macht. Ich habe noch heftigere Bücher mit Themen, wo manche mich wohl erschlagen würden. Aus psychologischer Sicht finde ich solche Themen sehr interessant. Wenn ihr wüsstet, was ich da noch Schönes in der Schublade liegen habe. *grins frech* Bastian und Lucas sind Halbbrüder, die nicht gemeinsam aufgewachsen sind. Aus diesem Grund hatte ich keine Probleme damit, solch eine Geschichte zu verfassen. Etwas völlig anderes wäre es gewesen, wenn sie zusammen aufgewachsen wären. Das hatte ich mir einfach nicht vorstellen können, und irgendwie fand ich die Vorstellung auch ekelhaft. Ich meine, ich habe einen jüngeren Bruder, dem ich einst die Windeln gewechselt habe. Nene, das übersteigt meine Vorstellungskraft. Ich glaube auch nicht, dass ich es psychologisch hätte erklären könnte – selbst mit ausgebildeter Hilfe nicht.

Angel: Ja stimmt, dass es Halbbrüder sind, nimmt Wind aus den Segeln. Ich habe mir oft Gedanken gemacht, wie Menschen mit der Liebe zu ihrem Geschwisterpart leben sollen und können. Sie sind nun mal auch nur Menschen und müssen dann wegen Moral und Gesetz unglücklich bleiben bis ans Ende ihres Lebens. Hach, ich habe da halt meine eigene Meinung, die sich mit 90 % der Menschen nicht teilen lässt. Hier sprechen für mich Akzeptanz und Toleranz, solange niemandem Schaden oder Zwang angetan wird. Solche Menschen gehen mir echt ans Herz. Egal, ich verliere mich schon wieder in meinen Gedanken dazu. Weiter geht’s.

 

13) Angel: Hattest du schon Schreibblockaden? Wie gehst du damit um?

Alec: Mit Blockaden meinst du keine Lust zu schreiben? *lach* Die hab ich oft. Vor allem wenn Geschichten in meinem Kopf schon beendet sind. Die Lust, diese dann noch auf Papier zu bringen ist oftmals kaum bis gar nicht vorhanden. Vieles schreibe ich auch nur noch für mich – so wie früher, bevor man für seine Gedanken mit Sternen bewertet wurde. Irgendwie pervers dieses System. Es ist auch immer eine Frage des Geldes und da man dank Amazon ja fortwährend weniger verdient, überlegt man es sich zweimal, ob man mal eben ein paar hundert Euro für ein Lektorat ausgibt oder eben nicht. Wenn 500 Leser einen Roman ausleihen, anstatt ihn zu kaufen, dann kannst du dir ja ausrechnen, was man für einen Lohn dafür bekommt. Also falls du nicht weißt, was ein 200 Seiten Roman über Unlimited einbringt: Ca. 0,50 Euro. Aktuell sind es irgendwie 0,0025 Euro pro gelesene Seite. Zu Beginn, also 2015, waren es noch 0,005 Euro.

Vor Unlimited kauften Menschen Bücher. Menschen kauften auch Musik und Filme. Heute wird nur noch konsumiert und konsumiert … Alles am besten umsonst. Kunst hat dermaßen an Wert verloren, was verdammt schade ist. Ich freue mich zum Beispiel über jeden Leser, der in meinem Shop kauft oder auf Flatrates verzichtet. 😊

 

14) Angel: Welches von deinen Büchern würdest du als dein Herzensprojekt betiteln? Warum? Erzähl uns darüber.

Alec: Das Buch kommt erst noch bzw. es ist eine ganze Reihe von Büchern. Also Leute: Kauft meine anderen, damit ich die Reihe korrigieren lassen kann. *lach*

Ansonsten liebe ich einfach Lucy (Criminal). Ich schätze, hätte ich es 2013 als „Frau“ herausgegeben, hätte Lucy mehr Leser gehabt. Im Heten-Bereich brauchst es als Neuankömmling heute gar nicht mehr versuchen, weil irgendwie gefühlt halb Deutschland plötzlich Bücher schreibt und man, aufgrund der Masse, einfach untergeht. Um einen Bestseller zu landen, muss der Verlag übrigens gut eine Million Euro ausgeben. Du brauchst also Geld, um Geld einnehmen zu können. Verrückt, oder?

 

15) Angel: Machst du die Buchcover selbst? Ich fand das Original-Cover von Borken Souls mega, aber damit gab es ja Probleme, oder?

Alec: Ja, ich erstelle die Buch-Cover immer selbst. Also ich fotografiere die Models jetzt nicht, sind schon gekaufte Bilder, aber Texte, Farben und manchmal auch Gesichtsveränderungen wie das Model auf „Breakaway“ damit es zum Charakter passt. Der Junge auf Breakaway ist übrigens der junge Adam.

Ja, Chaos hat viele Probleme gemacht – ganz wie der Titel. Nach Monaten hieß es dann von Amazon: Das Cover (wahrscheinlich halten diese Mitarbeiter die Hände für einen Penis), dann soll es der Titel gewesen sein, dann der Inhalt (als ob die von Amazon ein Buch lesen würden *lach*) … Monate später kam eine Autorin an und meinte gegenüber Amazon, ich würde mit meinem Buch gegen ihre Rechte verstoßen. Amazon sperrte es sofort, ohne Prüfung. Dies ließ ich mir natürlich nicht gefallen. Ohne Anwalt scheint es wirklich nicht zu gehen. Am Ende durfte die Autorin nicht nur ihren Anwalt bezahlen, sondern auch meinen. Obendrein musste sie eine Unterlassungserklärung abgeben. Die Summe haben manche im Monat nicht zum Leben, aber nun gut. Manche scheinen es nicht anders zu wollen.

Amazon schafft Probleme. Die machen aus einer nicht vorhandenen Mücke einen fetten Elefanten. Aber was soll ich von Mitarbeitern halten, die nicht mal verstehen können, dass „Chaos“ einst zwei Bände mit unterschiedlichen Preisen hatte. Was ich mit denen schon gestritten habe. Die konnten echt nicht verstehen, dass es einen Band 1 und einen Band 2 sowie einen kompletten Band gab. Nicht mal mit beschrifteten Fotos haben die es geschnallt. Verrückt.

 

16) Angel: Wie und was waren deine Gedanken und Eindrücke, als du dein erstes Buch veröffentlicht hast?

Alec: Yuchu, ich werde reich! Hahahahaahaha … Nun ja, Hater-mäßig hat es funktioniert, aber das war eigentlich nicht der Plan gewesen.

 

17) Angel: Was geben dir Rezensionen? Liest du sie alle? Nimmst du aus Rezensionen was mit?

Alec: Hmmm … Früher hab ich mir jede Rezi zu Herzen genommen und mich auch mal drüber aufgeregt, aber man wird älter und weiser. Sicherlich freut man sich über Lob, aber … Ich weiß nicht. Ich finde das System, wie bereits erwähnt, pervers. Wenn mir ein Musikstück zum Beispiel nicht gefällt, gibt es mir nicht das Recht, den Künstler schlecht zu bewerten. Der Künstler findet das Musikstück gut und hat es veröffentlicht. Warum soll ich seine Kunst also schlecht bewerten? Ich habe einfach nicht das Recht dazu. Kunst ist Geschmackssache. Ich finde, es Bedarf ein neues System. Daumen rauf, wenn es gefällt und wenns nicht gefällt, macht man eben keine Angaben. Anders schaut es bei Produkten wie z.B. ein Mikrofon aus. Hier muss man Unterschiede machen. Wie genau weiß ich noch nicht, aber selbst, wenn ich es wüsste: Auf mich hört ja eh niemand. *lach*

Rezensionen werden ja auch oftmals missbraucht. Man kann sich gute Rezis kaufen oder Freunde drum bitten. Und dann gibt es noch die A-Löcher, die einen völligen Schwachsinn schreiben. Und ja, von diesen Rezis habe ich auch ein paar. Kaufen, so tun, als hätte man es gelesen, umtauschen und schlecht bewerten. Manche Leute haben echt keine Hobbies. Ist übrigens ein Unding, dass man bei Amazon gelesene E-Books zurückgeben kann. Ich kann auch kein Programm kaufen, es installieren und dann wieder umtauschen. Aber Amazon ist ja ohnehin so ein Geschäft, dass ich versuche zu umgehen, wo es nur geht, weil, ne … *Alec fehlen die Worte*

 

18) Angel: Wo kann man deine Bücher, Lesezeichen usw. erwerben und wie?

Alec: Auf gaybooks.eu, also mein persönlicher Shop. Mobi, EPUB, PDF, gedruckte Bücher, Lesezeichen … Ansonsten eigentlich in jedem Online-Shop wie Thalia, Google, Weltbild

 

19) Angel: Signierst du auf Wunsch auch? Und was muss man dazu tun?

Alec: Bei einem Kauf auf gaybooks die Option anklicken oder mir ein Buch mit frankiertem Rückumschlag zukommen lassen. Und wenn man ausschaut wie einer meiner Traummänner, dann gibt’s die Signierung auch nach dem Bettgeflüster – völlig Gratis. *lachend geht Alec vor Scham im Wasser unter*

20) Angel: Wo findet man dich auf Sozialmedia?

Alec: Derzeit nur auf Facebook. Insta wurde leider gelöscht. Immer diese freizügigen Männer … Ich habe Instagram geliebt! Aber was Frauen dürfen, Popo zeigen und so, dürfen Männer keineswegs. Dabei heißt es in den Medien immer: Männer dürfen mehr als Frauen. Glaub mir: Es ist nicht so. Wie viele männliche Bekannte und Freunde schon von Instagram entfernt wurden, weil sie eine exhibitionistische Ader haben … Wahnsinn. Und ich rede nicht von Pillemann-Zeigen. Das kann man woanders machen, aber nicht auf Insta. Insta entfernte sogar mal ein Portrait-Bild von mir, auf dem ich frech die Zunge rausstrecke. Ich sag dir … wir leben in einer echt kranken Welt. Aber Insta kann mich jetzt auch mal, denn als erwachsener Mann lasse ich mir nicht vorschreiben, was ich darf und was nicht. Wenn andere sich gerne erziehen lassen, bitte. Ich weiß was richtig und was falsch ist, und diese Welt ist manchmal derartig falsch. Aber das ist die Macht der Konzerne. Es geht nur ums Geld. Sollte ich jemals wieder auf Insta aktiv sein, dann nur noch bieder und seriös *lach*

 

21) Angel: Bist du Lesern nahe und kommunizierst mit ihnen oder bist du eher zurückhaltend?

Alec: Wenn es zu persönlich wird oder zu intim, winke ich ab. Sobald jemand nämlich ein Problem mit dir oder deiner Meinung hat, mag diese Person dann auch deine Arbeiten ganz plötzlich nicht mehr. Oftmals erlebt. Aus diesem Grund halte ich lieber etwas Abstand. Man kann mich Alles fragen, aber man sollte nicht meckern oder enttäuscht sein, wenn ich nicht drauf antworte oder auf Wünsche nicht eingehe. Ein paar mögen mich deshalb für arrogant halten, aber das bin ich eigentlich überhaupt nicht. Ich sage und zeige so viel, wie ich möchte, was jedoch keine Einladung in mein Leben ist.

Ich hatte zum Beispiel mal einen Fan, der fand mich und mein Debüt super toll. Dieser Fan war ein Schwärmer von einem schwulen Pornostar und die Person fand es toll, dass er seine Pussy und seinen Schwanz in jede Kamera hielt. Als dieser Fan dann aber ein Bild von mir mit freiem Oberkörper und bekleidet in Chaps im Netz fand, regte sich dieser Fan ungemein darüber auf, dass jeder dieses Bild sehen kann. Und schon war dieser Mensch kein Fan mehr.

Oder jemand anderes, der dann meinte, ich müsste ihn daten, weil ich ja angeblich so hübsch sei. Als ich abwinkte, machte er bei Craving aus 5 Sternen 1en Stern. Verrückt … Ich bin so froh, kein Promi zu sein. Würde eine Katja Burkhardt über mich oder mein unanständiges Leben berichten, würde ich mich wahrscheinlich kaputtlachen, hätte aber gleichzeitig zig Leser verloren, weil sie meine Lebensart nicht toll heißen.

Wie war das noch gleich? Triff niemals dein Idol, denn du könntest enttäuscht werden. Man muss mich aber nicht mögen, um meine Arbeiten, egal welche, gut zu finden. Wäre natürlich schön, aber ist kein Muss. :-) Abgesehen davon bin ich ohnehin etwas scheu. Ja, Alec ist trotz seiner wilden Seite zurückhaltend. Bislang war ich auch auf keiner Buchmesse oder so. Menschenmassen sind einfach nicht meine Welt. Würde ich jetzt in einem Raum mit 20 oder 30 Fans sein, die sehnsüchtig darauf warten, dass ich ans Mikro trete und vorlese … ne, ich würde vermutlich den Fluchtweg suchen. ^^

 

22) Angel: Willst du deinen Fans und Lesern noch etwas sagen oder sie um etwas bitten?

Alec: Ich würde mich wahnsinnig drüber freuen, wenn mehr Leser den Weg von Amazon zu meinem Shop finden würden. So würdet ihr mit der Zeit auch viel mehr Bücher von mir bekommen, weil ich es mir dann auch wieder leisten könnte, diese korrigieren zu lassen. Ich glaube man merkt, dass ich kein Fan von Amazon bin, oder? :-)

Ansonsten danke ich jedem Leser und Fan für seine und ihre Unterstützung. Und danke auch an all meine Hater, die mich oder meine Arbeiten bei jeder Gelegenheit durch den Dreck ziehen. Was wäre das Leben nur ohne euch? :-)

 

23) Angel: Hast du vielleicht auch Fragen an mich?

Alec: Ja. Woher hast du diesen Drachen? Kann man drauf reiten? Und wieso sitzt du noch da herum, während ich wie so ein Irrer im Pool plansche? Rein in den Badeanzug und dann ab ins Wasser!

Angel: Er war ein Geschenk des Himmels. Ich schätze, er war auf der Durchreise und er blieb dann bei mir und hergeben tu ich den Süßen nicht mehr. Reiten? Kann ich dir nicht sagen, da meist alle nach einem Versuch fluchtartig abgereist sind. Auch ihr Handy haben sie anscheinend gleich zerstört, da ich keinen Kontakt mehr zu ihnen bekomme. *unwissend Schultern zuckt und zum Glas mit Kirschsaft greift*

Alec: Und eine Frage hätte ich noch: Warum liest du Bücher über schwule Männer?

Angel: Warum ich Bücher mit schwulen Charakteren lese? Puh, ich habe mal angefangen Gay zu lesen und bin da irgendwie hängengeblieben. Ich lese nicht ausschließlich Gay-Storys, aber ja, wenn ich Bilanz auf meinem Blog ziehe, dominieren sie schon. Hmm, aber einen speziellen Grund hat das eigentlich nicht.

 

Liebe Leser, den Link zum Buch sowie zur jeweiligen Rezension findet ihr hier:

Broken Soul - WENN DIE SEELE WEINT

Trip To Your Heart: Der Weg zu deinem Herzen

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