07 Februar 2022

Paul Martin - Renda: Des Schicksals Pfade (Buch 1)

Klappentext:

In diesem Roman sind Schicksal, spätes Outing mit begleitendem schwerem Burnout und eine sich daraus entwickelnde Depression mit Angst und Panikattacken ein Thema. Über Robert wird berichtet, wie er belastende Flashbacks aus seiner Kindheit erlebt, die ihn bis heute prägen. Er verliebt sich nach Jahren des Haderns mit sich selbst in einen Mann, den er aus seiner Jugendzeit kennt, er outet sich vor seiner Familie, verliert sie dadurch vollständig und die Welle, die darauf folgt, nimmt ihm die Luft zum Atmen. Robert erlebt in dieser Zeit eine Achterbahn der Gefühle und entdeckt dabei ein altes Familiengeheimnis. Die folgenden Schicksalsschläge an denen er sich die Schuld gibt, würden ihn überrollen, wenn da nicht der Enddreißiger Christoph wäre, der das nicht zulässt, dass sein Eisbär einfach so aufgibt. Ich hoffe, dass jeder in seinem Leben so einen Christoph findet. Ich habe ihn jedenfalls gefunden und gebe ihn nie wieder her.

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Mein Leseeindruck …

"Wenn sich eine Tür schließt, geht dafür ein Fenster auf."

Wahnsinn! Dieses Buch hat es als Erstes in meine Jahres-Highlights 2020 geschafft. Ich habe das jedenfalls nicht erwartet.

Umso mehr freue ich mich, wenn Klapptexte oder Schnipsel mich für sich gewinnen können. Es zeigt mir immer wieder, dass man nicht nur bei schreienden Covern oder Top-Autoren Rast machen sollte.

 

Ich bin angefüllt mit Eindrücken und Gefühlen die ich echt, nennen wir es – verarbeiten – muss.

In diese Geschichte hat der Autor sehr viel Selbsterlebtes eingebracht, was weit außerhalb meiner Vorstellungskraft liegt. Es hat mich berührt und öfters kalt erwischt.

Dieses Buch hat, wie soll ich das nur Ausdrücken, keine Ahnung, aber es wirkt auf mich, wie auf andere ein Autounfall. Man ist schockiert, berührt, man möchte helfen, und wenn es nur eine Schulter zum Anlehnen ist, aber man ist auch irgendwie peinlich fasziniert.

Boah, bin ich froh nach dieser Zeit und auch woanders geboren zu sein.

Ich war hin und hergerissen zwischen Herzchen und Tränen in den Augen, denn was Robert erlebt hat …

Gott, sein Leben ist ein schmaler Grat, zwischen Dunkelheit und Licht, Himmel und Hölle.

Es war erschreckend und zugleich faszinierend, wie alles seinen Weg findet, auch wenn es Narben und nur mehr das Grau in Roberts Leben hinterließ. Wie Krieg, eine Mauer, ein Tunnel und Schmerz Menschen verändern kann. Es war so schön, wie die Liebe ihren Weg fand.

Ein echtes Erlebnis war, wie Vergangenheit, Fortschritt und die modernere Zeit miteinander verbunden wurden.

Der Autor hat ein Händchen für diese Zeitreisen. Ihm gelingt es, den Leser, zumindest mich, sukzessiv in und auch wieder aus der Vergangenheit zu holen. Er ist sparsam mit Gefühlen. Der Zeit und dem Geschehen entsprechend punktgenau eingesetzt, um den Leser emotional zu erreichen.

Von mir eine 1.000%ige Leseempfehlung.

Ich muss mir unbedingt Teil 2 zulegen, denn ich muss wissen, wie viel ein vom Schicksal gebeutelter Mann noch aushalten muss, ehe er gerettet werden kann!!!

Mein Fazit: 5 Würmchen


 

 


 

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