C. Noxx - Who the f*ck ist Milos?! (Mailand 1)

Klappentext:

"Du gehörst in keinen Flieger, sondern in die nächste Anstalt!"

"Mike!", blafft Angelika ihren Mann an und fordert, er solle sich gefälligst zügeln.

Milan hingegen steht wie angewurzelt auf der Waage und blickt auf die Anzeige. Das Ganze war ein Hinterhalt. Sie weckten ihn um halb sechs Uhr morgens und stellten ihn sogleich auf das blöde Teil. Er hatte somit nicht die Chance, wie sonst zuvor noch literweise Wasser zu trinken. Natürlich konnte er unter diesen Umständen unmöglich mit seinem sonstigen Gewicht mithalten. Doch er wird nach Amerika fliegen, das können sie ihm nicht verbieten. Er wird essen und er wird frei sein.

Milan Harrys ist ein Österreicher mit amerikanischen Wurzeln - und seit sechs Jahren magersüchtig. Ständig wird er von Therapeuten nach seinem Warum gefragt und um dieser Frage ein für alle Mal aus dem Weg gehen zu können, nimmt er sich vor, sein Studium in Amerika fortzusetzen. Und läuft seinem Warum ausgerechnet dort in die Arme.

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Mein Leseeindruck …

Milos

Diese Story hat mich berührt, aber auch mit einem Gefühl von Unzufriedenheit zurückgelassen, was ausschließlich an mir liegt. Es ist eigentlich gar nicht richtig, wenn man sich die Zeit nimmt, nach dem Ende darüber nachzudenken.

Ich brauchte ein wenig, um ganz einzusteigen, aber als es dann klick gemacht hatte, war ich voll dabei.

Es geht um ein ernsthaftes Problem, das Milan fest im Griff hat. Das Thema ist erschreckend, wobei man aber viele Reaktionen seines Umfelds verstehen kann. In gewisser Weise konnte ich Milans Krankheit nachvollziehen, ohne mich daran zu stoßen, zugleich habe ich sie zum Teufel gewünscht, um ihm zu helfen. Milos war der Anker den Milan brauchte, um weiterzumachen und zu sich selbst zu stehen.

Milos leidet an Asperger. Ob die Aspekte dieser Krankheit in der Geschichte richtig beschrieben wurden, kann ich nicht beurteilen, da ich mich mit den Besonderheiten zu wenig auskenne. Allerdings muss ich sagen, so, wie sie hier rüberkamen, decken sie sich nicht ganz mit dem, was ich bisher darüber gelesen habe.

Milos Eigenheiten passen zwar gut zur Story, aber ob sie eben korrekt dem Asperger Syndrom entsprechen, weiß ich nicht so recht. Aber wie gesagt, sie passen hier gut und ich kann nicht wirklich entscheiden, ob die beschriebenen Besonderheiten treffend sind.

Mir hat die Geschichte bis auf das Ende echt sehr gefallen, aber es ist verständlich. Liebe kostet Kraft und nicht jeder Mensch hat endlos davon.

Der Schreibstil war eigentlich flüssig und man hätte die Geschichte in einem Rutsch lesen können, wären da nicht die abrupten Perspektivwechsel gewesen. Ich kam häufig ins Stocken und es dauerte, bis ich wieder drin war.

Auf den letzten Seiten passierte dann, was ich bei den sehr ähnlichen Namen der Protas schon eher erwartet hätte – sie wurden verwechselt – wodurch sich die Perspektivwechsel zu einem ziemlichen Stolperstein entwickelten.

Trotz dieser Mängel fand ich das Buch toll, also habe ich selbst ein wenig in den Rezis von Teil 2 geschnuppert, da mich das Ende in meinem Heile-Welt-Universum nicht voll glücklich stimmte. Laut diesen sollte man definitiv Band zwei lesen, um die Charaktere weiter zu verfolgen.

Klare Leseempfehlung.

Mein Fazit: 4 Würmchen