29 Juli 2022

C. Noxx – Du bist Jan

Klappentext:

Wo hört Liebe auf - wo fängt Missbrauch an?

Eine Geschichte über zwei junge Menschen, die sich finden und verlieren – um sich danach neu zu entdecken.

Jan leidet an einer Krankheit, die es ihm nicht ermöglicht, jeden Tag die Schule zu besuchen. Aus Angst vor Ablehnung behält er sein Geheimnis für sich und lebt im geschützten Familienband - nur seine langjährige Freundin weiß Bescheid.

Als Tristan in sein Leben tritt verändert sich alles schlagartig für den strohblonden Jungen und er stellt sich den Herausforderungen, die das Leben für ihn bereithält. Alles scheint gut zu gehen, bis ein Todesfall in der Familie Jan in sein Trauma zurückkatapultiert.

Allein Tristan erkämpft sich einen Weg in die Welt des desorientierten Jungen. Nur ob es einen Weg aus dieser herausgibt, bleibt ungewiss.

Trigger: Amnesie, Bondage, sexualisierte Übergriffe, Tod eines Familienmitgliedes

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Mein Leseeindruck …

Ein Buch mit viel Für aber auch kleinen Wider.

C. Noxxs Bücher sind für mich Bücher, die ich in einem gewissen Gemütszustand lesen muss, da sie nicht zu den klassischen, Diabetes hervorrufenden Happyends gehören. Ich war von dem Klappentext echt angetan, hatte aber auch ziemlichen Respekt vor dem Buch, da Sonne und Wonne für den Leser bei C.Noxx in letzter Sekunde im reinsten Gefühls-Armageddon enden kann.

Ein kurzer Hinweis – sollte jemand das Buch vor dem 16.06. erstanden haben, kann es sein, dass in dieser Fassung noch einige RS-Fehler und Namensdreher enthalten sind. Ich habe sie mit leichtem Bauchweh hingenommen.

Die Veröffentlichung war anders geplant, aber wie sagt man, oft liegt irgendwo der Hund begraben.

Eine korrigierte Version steht seit dem 16.6. zur Verfügung.

Jetzt aber zum Buch:

Es war eine Achterbahn zwischen Jan und Tristan die aus Freundschaft, Liebe und Krankheit resultiert. Was mich gefesselt hat und mir sehr nahe ging. Emotional hat es mich echt mitgenommen und begeistert. Tristans und Jans psychische Belastung war nachvollziehbar, auch die der Freunde und Eltern.

Es war geballt viel Handlung. Für mich lag sie sehr am Grenzwert des Ausschöpfens der Geschehnisse innerhalb des Geschichtsverlaufs. Es geht ans Herz und man verzweifelt selbst mit den Protagonisten. Das Ende ist heftig und doch untypisch für C. Noxx … es ist superschön. Ich hätte kein Buch des Autors mehr angegriffen, wenn es ein Sad-End gegeben hätte, denn ich wäre mit Tristan und Jan zusammengebrochen. Aber was soll ich sagen, aus meinem Schreck und Blut sackt ab, wurde, mein Herz ging auf.

Was ich als absolut too much empfand, war der sogenannte BDSM-Teil. Das war zu viel des Guten.

Er war für die Geschichte absolut nicht wichtig und hatte auch keinen Bezug zur weiteren Handlung. Es hatte eher den Beigeschmack von Missbrauch, auch wenn es einvernehmlich geschah. Jan handelte fahrlässig, harter Sex hin oder her, sorgte er nicht für die unverzichtbare und wichtige Nachsorge. Für mich war es zudem unglaubwürdig, da solche Verletzungen im Alltag nicht unbemerkt bleiben. Auch wenn sie nicht sichtbar sind, Tristan kann sich nicht locker flockig bewegen, schon gar nicht im Umgang mit einem Kleinkind. Ohne diese BDSM-Einlage würde die Geschichte zentraler das Augenmerk auf die Liebe, den Zusammenhalt der Familie, die vielen Emotionen und Jans Krankheit halten.

Leseempfehlung gebe ich auf jeden Fall, denn man kann den Kern der Story gut filtern.

Mein Fazit: 4 Würmchen


 


 

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